Monatsarchiv: Januar 2012

Interview

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Heute hat sich der Reporter gemeldet. Morgen kommt er vorbei:

Er ist Herausgeber eines (Hochglanz-)Magazins, das sich zum Ziel gemacht hat, unsere Stadt in einem positiven Licht darzustellen.

Dazu will er der Reihe nach interessante Persönlichkeiten vorstellen. Für das Interview soll ich mir schon mal überlegen, was mein Leben einzigartig und meine Vita erzählenswert macht.

Er bringt ein Probeexemplar der Zeitschrift mit.Die soll es übrigens dann kostenlos geben, z.B. auch bei uns im Kindergarten.


Neulich am Wertstoffhof

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Heute ein bisschen Haushaltsschrott zum Wertstoffhof gebracht und die Gelegenheit zum Fotografieren genutzt.


herausragende Persönlichkeit

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Wurde heute im Kindergarten angesprochen: Ein Reporter möchte einen Artikel über unseren Kindergarten schreiben und sucht eine herausragende Persönlichkeit, die er interviewen kann. Die Leiterin hat mich vorgeschlagen.

Ich fühle mich geschmeichelt und bin gespannt.

Der Reporter will mich kontaktieren.


Bax beim Singen

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Ein paar Porträts.


artefish

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Ich arbeite an meiner Foto-Homepage: http://www.artefish.com

von arteficial, künstlich 😉

Logo ist schon fertig: eine Fischgräte, die gleichzeitig mein Name ist.


Polarisation

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Okay, zugegeben, wenn ich wirklich, ehrlich und ernsthaft alles dransetzen würde, 1 Million Euro zu verdienen, dann wäre das hier eine gute Gelegenheit.

Was kann man mit menschlichen Knochen alles anstellen?

Als Fotograf, wenn man wirklich pietätlos ist?

Das wäre die Möglichkeit, polarisierende Kunst zu schaffen. Und Kohle zu machen.

Ich denke da an einen Scanner am Flughafen.

Sex und Gewalt polarisiert auch immer.

Schwarzer Humor.

NS-Vergangenheit der Deutschen aufarbeiten, auch immer gut.

Okay, ich denke nicht weiter darüber nach.

Ethik. Moral. Respekt vor der Menschenwürde.

All das geht über Geld – auch wenn es 1 Million wäre.


6000€

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Hier nochmal der Vollständigkeithalber der Link.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=empfehlungen%20zum%20umgang%20mit%20pr%C3%A4paraten%20aus%20menschlichem%20gewebe&source=web&cd=1&ved=0CCYQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.igm-bosch.de%2Fcontent%2Flanguage1%2Fdownloads%2FEmpfehlungenAeB.pdf&ei=y2wmT_vPD4uc-wbTwNXcCA&usg=AFQjCNFL18rLrQ_GsfxF0-HSbawe_kI95A&sig2=vKZL5E_6VpbBQmXaWkG_0g&cad=rja

Also, es sieht wohl so aus, dass man die Präparate (hier: Skelett) nach verschiedenen Kriterien einordnen muss. Relevant dabei ist:

a) handelt es sich um eine Antiquität

b) handelt es sich um einen archäologischen Fund

c) handelt es sich um ein Präparat aus der NS-Zeit

d) ist das Präparat einer Person direkt zuzuordnen

e) handelt es sich um ein Präparat aus einem Land, in dem andere Regeln für den Umgang mit solchen Präparaten herrschen (z.B. Indien)

Anscheinend wurden vor einiger Zeit eine Menge Skelette z.B. aus Indien importiert. Illegal natürlich.

Preis: Je nach Zustand ab 6000€

Ich habe das dumpfe Gefühl, dass mir aufgrund meiner moralischen Bedenken gerade eine Menge Geld durch die Lappen geht.

Sei’s drum.

Wenigstens hab ich ein gutes Gewissen.


Grauzone

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So, Antwort bekommen.

Oder doch nicht.

Anscheinend handelt es sich tatsächlich um eine juristische Grauzone.

Robert Jütte
24. Jan.

an mich

Sehr geehrter Herr Dr. XXXX, ich habe Ihre Fragen an unsere Rechtexpertin im Arbeitskreis weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Robert Jütte
Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung
Straussweg 17
D-70184 Stuttgart/Germany
tel. ++49-(0)711-46084-173 (direkt), ++49-(0)711-46084-171 (Sekr.)
Fax: ++49-(0)711-46084-181
www.igm-bosch.de
mailto:robert.juette@igm-bosch.de

Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH, Sitz: Stuttgart, Registergericht: Amtsgericht Stuttgart, HRB 21190, Geschäftsführung: Ullrich Hipp


menschliches Gewebe

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Endlich ein Lichtblick: Prof. Robert Jütte hat für die Kultusministerkonferenz eine Handreichung geschrieben zum Umgang mit Präparaten aus menschlichem Gewebe. Hab ihm eine Mail geschrieben, vielleicht hilft er mir weiter.

Sehr geehrter Prof. Jütte,

im Zuge einer privaten Recherche bin ich auf ihre „Empfehlungen zum Umgang mit Präparaten aus menschlichem Gewebe“ gestoßen und wende mich nun mit meinem Problem an Sie persönlich, da ich ansonsten leider nicht mehr weiter weiß: Ich habe aus einem Nachlass ein echtes menschliches Skelett erhalten, vermutlich aus den 50er-70er Jahren des 20. Jh.

Nun stellen sich mir mehrere Fragen – unabhängig von der ethisch/moralischen Seite der Sache:
Ist es legal ein solches Skelett zu besitzen (zumal die Herkunft nicht geklärt ist)?
Ist es legal, ein solches Skelett zu verkaufen (d.h. darf man ein Präparat aus menschlichem Gewebe überhaupt mit Gewinnabsicht verkaufen – im Sinne einer „Antiquität“)?
Ist es legal, ein solches Skelett zu verschenken (d.h. ohne Gewinnabsicht)?

Und zur Historie: Bis wann war es in Deutschland möglich, echte Skelette zu beziehen, bzw. wer durfte sie beziehen (Forschungseinrichtungen? Privatpersonen? Ärzte?)? Gibt es hier Unterschiede zu unseren Nachbarländern, bzw. Innerhalb der EU?

Vielen Dank im Voraus!


Juristen sind nicht allwissend…

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…nicht einmal, was ihre eigene Materie betrifft.

Recherche in mehreren Jura-Foren:

Darf man echte menschliche Überreste besitzen.11

Ergebnis: 3-8 Seiten Diskussion zum Thema. Inhalt: Moralischer Holzhammer, „Wie makaber bist du denn? Ein echtes menschliches Skelett zu Hause! Freak!“ – aber nichts, wirklich gar nichts von Substanz!

Ich wusste gar nicht, dass Anwälte so rechtschaffene/moralische/aufrichtige Menschen sind.

Niemand, der mir sagen kann, ob das nach Paragraf soundso erlaubt oder verboten ist!

Let’s kill all the Lawyers,

Let’s kill them tonight (The Eagles)

Bei den Juristen ist das Verhältnis von Signal zu Rauschen noch schlechter als bei den Flipperfans und Chefköchen.

Jura: Signal/Noise: 0,01/0,99