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Morgen Gespräch mit einem potenziellen Förderer.
Was ziehe ich an, wie präsentiere ich mich?
Beratung mit Prell, Mia, Isi und Syl:
Option 1: Ich bin ein Künstler. Ich ziehe meine immer-drauf-Leserjacke an, lass meinen Drei-Tafel-Bart stehen, ziehe meine Doc Martens aus den 90ern an und bin authentisch.
Option 2: ich präsentiere mich als reinen Geschäftsmann, im Maßanzug, Seidenhemd und Krawatte, bestehe auf meinen Doktortitel bei der Anmeldung.
Die erste Option scheidet aus. Wer will schon einem „Künstler“ eine größere Summe Geld anvertrauen? Künstler sind geistig labil, nehmen Drogen (und schneiden sich dabei schon mal selbst ein Ohr ab), sind realitätsfremd, naiv, launisch und generell unberechenbar. Hier beherrscht das Klischee von Genie und Wahnsinn das landläufige Bild vom „Künstler“.
Der Künstler weiß generell nicht so recht, was er tut, außer es handelt sich um das eigene Schaffen – und nicht einmal dann ist das sicher.
Die zweite Option: ich habe – ehrlich gesagt – die Nase ein wenig voll vom „Business“. Hier geht es ausschließlich ums Geld, was nicht vermarktbar erscheint, wird ignoriert. Kann man den Leuten im Business nicht übel nehmen, they’re in it for the money. Keine Vision, keine Emotion – aber in sich doch wieder eine geschlossene Authentizität, mit der ich eigentlich nichts zu tun habe will.
Ich setze auf einen Kompromiss (=das Klischee von der goldenen Mitte): abgetragene aber saubere Jeans, dazu handgemachte schwarze Schuhe (an den Schuhen erkennt man als erstes, ob jemand auf sein Äußeres achtet), dazu ein sauberes Hemd, das ich lässig aus der Hose hängen lasse, meine Lieblingsuhr (Tag Heuer Formula 1: ich erinnere mic a. Die Werbung mit Brad Pitt, what are you made of? Ich bin Brad Pitt!) und meinen schwarzen Ring, den ich mittlerweile als Glücksbringer betrachte.
In meinem Geldbeutel: der 500€ Schein, der mir versichert, ich bin nicht auf das Geld eines Förderers angewiesen.
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