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Die schlechte Nachricht?

Geld polarisiert, das war von vorne herein klar. Und dass ich polarisiere, wenn ich ein Projekt starte, bei dem ich in einem Jahr eine Million verdienen will, das war auch klar.
Wie stark Geld allerdings polarisiert, das hatte ich erst während der Mission 1 Million herausgefunden: wenn man jemandem erzählt, dass man gerne Reich sein würde dann erntet man Verständnis. Wenn man allerdings jemandem erzählt, dass man in einem Jahr konkret eine Million Euro verdienen wird, dann erntet man nur im besten Fall Unverständnis.

Meistens zieht man sich mit so einer Aussage den Hass und den Ärger anderer zu.

So ist es mir zumindest ergangen. Die meisten Leute, denen ich erzählt habe, dass ich Millionär werde, wurden sogar ziemlich sauer.
Bezüglich der Reaktionen gibt es nur unwesentliche Unterschiede: Während die einen mitleidig lächelten und sofort das Thema wechselten, lachten die anderen laut, weil sie es für einen Scherz hielten und wechselten dann das Thema. Beiden war jedoch eines gemeinsam: Angst. Schreckliche Angst. Die Leute hatten Angst, dass man ihnen etwas wegnehmen könnte, was sie gar nicht haben, im schlimmsten Fall irgendeine Idee, von der sie meinen, dass sie in ihrem Unterbewusstsein schlummert.

Und dann ist da noch der Neid: Das moralisch vorwerfbare, gefühlsmäßige Verübeln der Besserstellung konkreter Anderer (http://de.wikipedia.org/wiki/Neid). Hier: Neid, dass sie selbst nicht die Zeit, den Mut und das Durchhaltevermögen haben, ebenfalls zu probieren, Millionär zu werden.

Auch die Reaktionen in verschiedenen Internet-Foren haben das ganz deutlich gezeigt: „Du arbeitest ja nicht, du liest nur den ganzen Tag“ schrieb da einer und erkannte nicht den Wert fundierter Recherche und geistiger Arbeit. Ebenso wie derjenige, der schrieb „geh mal aufm Bau schaffen, dann siehst du, was Arbeit ist!“

Oder, in einem anderen Forum: „Wir hier arbeiten in der Gastronomie, da wird man nicht reich.“
Postings und Mails dieser Art bekam ich reihenweise: Da wurde mir vorgeworfen, dass ich ja nichts arbeite und trotzdem reich werden will. Wo kämen wir denn da hin, wenn das klappen würde. Frechheit.

Immerhin nahmen sich die Leute Zeit, mir von meinem aussichtslosen Unternehmen abzuraten – zwar nicht aus einem Interesse um mein Wohl, sondern aus der Angst, dass ich es tatsächlich schaffen könnte – und sie nicht.

Tolerante, aufmunternde Mails, offen für die Ideen anderer, bekam ich selten.

Die Teilnahme an Diskussionen in diversen Internet-Foren war gewissermaßen eine Sozialstudie.

Wer herausfinden will, ob jemand ein wahrer Freund ist, kann das ganz einfach ausprobieren, indem er der Testperson erzählt, dass er vorhat, Millionär zu werden. Entsprechend der Reaktion kann man dann getrost ein paar der vermeintlichen Freunde aussortieren, so wie das in den Erfolgsratgebern empfohlen wird („Umgeben Sie sich nur mit Menschen, die Sie inspierieren und die da sind, wo Sie gerne sein wollen“).
Ich habe nur wenige Menschen getroffen, denen ich von meinen Plänen erzählte und die sie gut fanden und mir Glück wünschten. Lukas gehört dazu. Und natürlich Isi, Orell und Mia und Syl.

Fun Fact: Die Erfolgsratgeber meinen, man solle unbedingt anderen von seinen Plänen erzählen, um sich selbst in Zugzwang zu bringen. Wie destruktiv dies sein kann, das schreiben sie nicht. Beim Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Oder, wie ich finde: Beim Geld fängt die Freundschaft erst an!
Andererseits: Wer meint, dass lose Internet-Bekanntschaften in Diskussionsforen und über Facebook tatsächlich so etwas wie „Freunde“ sind, der sollte seine Begriff von Freundschaft noch einmal gründlich überdenken 😉

Ich bin jedenfalls froh, dass ich keine wirklichen Freund aussortieren musste. Auch wenn sich Lukas hierzu für die Dauer des Projekts freiwillig angeboten hatte (allerdings unter der Bedingung, dass ich ihn wieder in meinen Freundeskreis aufnehme, sobald ich die Million geschafft habe).

Insofern: die schlechte Nachricht für mich, ich habe das ursprüngliche Ziel, 1 Million Euro, nicht erreicht, ist gleichzeitig die gute Nachricht für manch andere: So einfach aus dem Stand schafft man das nicht, sie können jetzt wieder angstfrei leben 😉


Köche sind die besseren Ratgeber

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Isi hat recherchiert.

Nachdem ich ihr von meinem zweifelhaften Erfolg im Flipperforum erzählt hatte, hat Isi im Kochforum (www.chefkoch.de) einen Thread gestartet und um Hilfe beim Millionenprojekt angesucht.

Fazit: (Chef)Köche sind bessere Ratgeber als Flipperspieler!

Aber der Reihe nach.

Zunächst sind natürlich die üblichen Kommentare gekommen:

  • Träumt mal schön weiter!
  • Wenn ich die hätte, dann säße ich nicht mehr hier . Mal ganz ehrlich….seid Ihr so naiv oder ist Euch einfach nur langweilig ?
  • Wenn es Millionen für alle gäbe, wäre das Forum hier leer!!!!!!!!!!! Wir arbeiten in der Gastronomie, und die ist nun mal sauschlecht bezahlt in Deutschland!
    Ich arbeite zwar selbst nicht in der Gastronomie, werde aber auch schlecht bezahlt. Wahrscheinlich liegt das an meinen Kochkünsten 😉 Ich bin eher Esser als Koch.

Dann wird’s interessant:

  • Greeneyedmonster macht mich darauf aufmerksam, dass ich für die Fotos eine Lizenz benötige, ansonsten droht Abmahnung (=1 Million bezahlen statt sie zu verdienen).  Danke für den Tipp, der ist heute wichtiger denn je (bei dem ganzen Abmahnwahnsinn, der momentan läuft). Alle Fotos sind entweder von mir selbst oder von Wiki-Commons (d.h. mit Common Licence und Quellenangabe). Ich hoffe, das genügt den Rechteinhabern. Ich will mich ja nicht bereichern oder den Eindruck erwecken, alle Fotos wären von mir. Deshalb gibt’s leider auch kein Foto von Don Johnson in Anzug und Espandrillos
  • aloisia meint: da war doch der film wo ein mann seine ehefrau für eine Million………..
    Ein unmoralisches Angebot (1993) – mit Robert Redford, Demi Moore und Woody Harrelson. So weit ich mich erinnere, verkrachen sich Demi Moore und Woody Harrelson da ganz furchtbar und ihre Ehe geht in die Brüche. Ich liebe doch meine herzallerliebste Frau (hoffe, sie liest das hier!). Außerdem fällt alles aus, was unmoralisch/unethisch ist.
  • biene1991 meint: 1. bei wer wird millionär anmelden; 2. ne marktlücke entdecken und n guten berater haben; 3. nicht Franjo Poth heißen; 4. SETZ DIE HAPPY PILLEN AB!!!!
    Bei Wer wird Millionär versuch ich’s schon seit einiger Zeit, bin leider noch nicht durchgekommen.
    An Nr. 2 arbeite ich gerade, Nr. 3 scheidet aus 😉 und die HAPPY PILLEN ABSETZEN trau ich mich nicht, sonst wird die Realität noch unerträglich.
  • Steinkäuzchen meint: Könnt es ja nach dem Prinzip von „ONe red Paperclip“ versuchen und durch Tauschgeschäfte reich werden (dafür empfehle ich wie immer gerne die gebührenfreie Tauschbörse Tauschgnom.de – gebührenfrei ist ja auch für euch wichtig, sonst geht das ganze Geld direkt wieder flöten
    In Amerika hat angeblich mal ein kleiner Junge ein Handy gegen einen Porsche getauscht. Wär schon mal ein Anfang.
  • Pentlinger meint: Probiere es mit Arbeit und lass es sonst sein.!!!!!!!!!
    Arbeiten ist ja gerade das, was ich nicht will 😉
  • Sabine-HH sagt: N’abend, irgendwo hab ich mal gelesen, dass man als Tellerwäscher anfangen muss… ich glaube, das funktionierte in New York.
    Okay, das ist schon mal ein guter Start – Tellerwäscher bin ich schon.
  • salvy schreibt: eine Sekte Gründen und den Guru machen. oder sich irgendein altes Unkraut raussuchen und als uraltes Heilmittel groß rausbringen.
    Das hört sich gut an. Bei Gelegenheit werde ich mal recherchieren, was man so können muss als Guru oder als Druide. Und dann HAPPY PILLS verkaufen. Eine wissenschaftliche Studie hat herausgefunden, dass Placebos auch wirken, wenn der Patient weiß, dass es sich um Placebos handelt (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12748-2010-12-30.html).

  • Ehfie sagt: Über sehr gut geschriebene Blogs kann man auch Geld verdienen.
    Scheidet auch aus, ich will keine Werbung auf dem Blog und auch keinen Facebook-like-Button. Da bin ich old-school.
  • Nick67 meint: Tach!
    Waffenhandel
    Prostitution
    Menschenhandel
    Drogen
    Bank gründen
    Oder alles gemeinsam.
    Tschuess, nick67
    — Life Is Too Short To Be Taken Seriously. — Oscar Wilde. —
    Unmoralische Angebote, wie gesagt, fallen aus. Ich mag an diesem Posting besonders den Footer 🙂

Quellen: http://www.chefkoch.de/forum/2,22,576778/Projekt-die-Million.html; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Guru_meditation.gif; http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12748-2010-12-30.html


Nur Gott hilft den Schlechtgekleideten

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Ich gebe meine Recherche im Flipperforum auf und mache mich weiter auf den Weg zum erfolgreichen Mann von Welt.

Sollte man in eine vernünftige, klassische Grundgarderobe zu investieren.

Mit einem Grundstock an Universalkleidungsstücken ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet. Zumindest stiltechnisch gesehen.

Ich hab meine alten Sachen satt, und lass sie in ’nem Sack verrotten.
Motte die Klamotten ein, und dann geh ich nackt shoppen
– Peter Fox, Alles Neu

Ein neuer Anzug ist schon mal ein vernünftiger Start. Die anderen Sachen ergeben sich dann als Ergänzung dazu.

Zusätzlich Chinos und Sakkos – für den Casual Friday oder Meetings im gehobenen Freizeitstil.

Dazu noch ein paar krawattentaugliche Hemden – möglichst weiß, plus die entsprechenden dezenten Krawatten (z.B. einfarbig, Seide). Alternativen zum Hemd gibt es eigentlich nicht, wenn, dann aber Poloshirts oder leichte Rollkragenpullover. Die kann man notfalls auch zum Anzug/Jackett tragen, wenn’s eher leger sein soll. Für die kälteren Jahreszeiten: Ein klassischer Wollmantel für über den Anzug – oder auch direkt übers Hemd.

Essentiell: Schwarze Schnürschuhe. Schwarz passt immer. Am besten mehrere Paare, die unterschiedlich elegant sind.

Die Socken sollten immer dunkel sein. Nur modebewusste Italiener dürfen helle Socken tragen. Sportsocken nur zum Sport.

Abschließend noch ein paar weiße T-Shirts für alle Fälle und ein paar nicht zu ausgewaschene Jeans.

Grundsätzlich gilt: Man soll sich – soweit dies geht – in den Klamotten wohl fühlen und sie sollen zu einem passen. Sie sollen nicht zu viele verschiedene Muster aufweisen, wenig zerknittert sein, sauber sein und nicht stinken. Dann kann man wenig falsch machen.

Heute ist Sonntag (ich bin gerade vor der Hitze im Garten geflüchtet), morgen werd ich zum Klamotten-Shoppen gehen.

Jetzt erst mal in den Pool.


Meine Badehose ist eine klassisch gemusterte Surfershort. Soll ich die auch ersetzen?

Business-Treffen spielen sich wohl eher nicht in der Badehose ab.

Außer man ist bei einer großen Deutschen Versicherungsgesellschaft beschäftigt 😉

Quelle: Gansterer, Der Neue Mann von Welt; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:SwimmingPool3800ppx.jpg


Flipper Feedback

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Ui ui ui, mein Selbstbewusstsein wird gerade untergraben – und das ausgerechnet vom (einzigen) Internetforum, in dem ich mich zu Hause fühle (besser: fühlte!).

Meine Recherche im Flipperforum war ein Flip. Äh, Flop.

Wahrscheinlich hätte ich – den alten ebay-Regeln zufolge, nach denen man immer am Sonntag Abend sein Angebot enden lassen soll – mir einen besseren Zeitpunkt für meinen Thread aussuchen sollen. Als ich einen Thread startete, in dem ich mein Projekt 1 Million Euro vorstellte (http://www.flippermarkt.de/community/forum/showthread.php?t=98466), hagelte es negative Reaktionen:

Sorry, aber was soll das Ganze?

Ich find das weder witzig noch besondern originell, macht mich doch zur Spaßbremse aber: Geht’s noch?

Und:

Schreibt will eine Million verdienen – wirkt aber, er wartet das ihm eine Million zufliegt oder vorbeigebracht wird.

Und auch noch:

Passend zur Selbstdarstellung und den verschnupften Reaktionen Anderer, denke ich sollte man die Sache so verkaufen, dass man sagt, man setzt sich als Ziel, eine Million in einem Jahr zu verdienen und will eben sehen, wie weit man auf diesem Weg kommt bzw wie weit man es schafft. So klingt das für mich schon sympatischer.

Per Privater-Mailfunktion habe ich auch noch folgende Nachricht erhalten:

HEY! Müll uzns doch hier nicht mit deinem MÜll zu! Was soll der Scheiss mit dem Millionenprojekt!

Wie ist das zu erklären?

Ich fasse zusammen:

a) Ich verderbe anderen den Spaß, indem ich versuche, 1 Million Euro zu verdienen. Wie genau mach ich das denn? Die Idee, Geld zu verdienen soll ja auch nicht witzig sein. Und originell ist sie sicher auch nicht. Ich weiß also nicht, worüber sich der gute EdE so echauffiert.

b) Ich schreibe diesen Blog seit 1. April 2011. Tag für Tag. Ich lese viele Bücher zum Thema. Ich arbeite hart an mir selbst. Wodurch erwecke ich denn den Eindruck, als würde ich erwarten, dass mir die Million zufliegt? Ich muss Lukas fragen, den alten Drachenflieger, der kennt sich aus mit Fliegen.

c) Wenn ich schreiben würde,  man setzt sich als Ziel, eine Million in einem Jahr zu verdienen und will eben sehen, wie weit man auf diesem Weg kommt bzw wie weit man es schafft. würde ich sympatischer (sic!) wirken. Ja, um Himmelswillen, was schreib ich denn die ganze Zeit? Schreib ich denn, dass ich dafür jemands Meerschweinchen töten will?

d) Die PMs (das obige Beispiel ist nur eine von acht) gehören wohl in die Rubrik Junkmail.

Fazit: Um einen musikalischen Klassiker zu zitieren:

My mind raced
And I thought what could I do?
And I knew
There was no help, no help from you

Wer hat’s geschrieben?

Hilfe ist aus dem Flipperforum wohl nicht zu erwarten.

Es ist einsam an der Spitze.

Ich muss in den Biergarten, Orell treffen (bin schon zu spät, um 18:30 war ausgemacht).


Vom Nutzen des Unnützen

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Fakt ist: unnützes Wissen gibt es nicht.

Nothing’s ever trivial.

Nothing. (aus: The Crow, 1994 mit Brandon Lee, Verfilmung des gleichnamigen Comics von James O’Barr)

Jedes zufällige, unnütze Wissen zahlt sich irgendwann aus: „Unnützes“ Wissen ist unterhaltsam und originell und kann – richtig eingesetzt – gelegentlich als Eisbrecher bei Partys dienen.

So habe ich Isi kennen gelernt: Die Sonne wird sich in einer Milliarde Jahre zu einem Roten Riesen aufblähen und unsere Erde wird verglühen. Die gute Nachricht: Würde man einen großen Himmelskörper in ihre Nähe bringen, könnte dessen Schwerkraft die Erde in eine anderen Bahn bringen.

Wir hatten beide damals Generation X von Douglas Coupland gelesen und fühlten uns als Seelenverwandte.

Um das eigene unstrukturierte Wissen zu erweitern, gibt es fürs iPad einen Wikipedia Reader, der zufällig Artikel ausgewählt.

Ich liebe mein iPad!

Mangan [maŋˈɡaːn] (altgr. μαυγάυμι ,ich entfärbe wirklich‘) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Mn und der Ordnungszahl 25. Im Periodensystem steht es in der 7. Nebengruppe (Gruppe 7), der Mangangruppe. Mangan ist ein silberweißes, hartes, sehr sprödes Übergangsmetall, das in manchen Eigenschaften dem Eisen ähnelt. Mangan kommt in der Natur vorwiegend als Braunstein vor und wird in großen Mengen abgebaut.

Wissen und Wohlstand sind im 21. Jahrhundert enger miteinander verknüpft denn je: ein hoher Lebensstandard ohne die permanente Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre ist in der postindustriellen Informationsgesellschaft nicht möglich.

Das Wissen wird umgewandelt in vermarktungsfähige Einheiten, mit denen  Menschen reich werden. Nicht-wissende sind dann meistens sehr erstaunt darüber.

Zum Wissen gehören allerdings nicht nur Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und die Technik – Wissensbereiche, die vermarktbare Produkte versprechen. Auch die Geisteswissenschaften haben einen hohen Stellenwert. Auch wenn dieser bisweilen verkannt wird: Bildungswissen erschafft ein kulturelles Gedächtnis einer Gesellschaft und schafft somit einen Zusammenhalt und gleichzeitig eine Freiheit und Toleranz, die individuelle Entfaltung erst möglich machen.

Bildungswissen„Trivialwissen“ – wird somit zu einem sozialen Bindeglied, zu einem Überträger von ethisch-moralischen Normen und Werten: Moderne demokratische Staatsformen und die soziale Marktwirtschaft hätten ohne die Geisteswissenschaften niemals entstehen können. Weder die Naturwissenschaften noch die technische Disziplinen können für die Gesellschaft nützlich sein, wenn sie nicht durch die Geisteswissenschaften – das Bildungswissen – ergänzt werden.

 

Ich wette, nicht einmal dieses Viehgatter ist unnütz 🙂 Foto von mauldy; http://www.geograph.org.uk/profile/6218

Später: Bandprobe.

Orell hat mir zwei Bücher mitgebracht: Die Macht der Psyche: Die 202 Essentials menschlichen Verhaltens von Beat Schaller („nur wer weiß, wie die Menschen sind, kann sie verstehen und dieses Wissen im täglichen Umgang erfolgreich nutzen“) und Status-Spiele: Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte von Tom Schmitt („So werden Sie zum Regisseur Ihres LebensSo werden Sie zum Sieger im Statusspiel!“).

Memo an mich selbst: Im Flipperforum recherchieren, welches die teuersten Flipper überhaupt sind.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mangan; Warum Wissen unsere Gesellschaft bereichert, Prof. Dr. Walther Umstätter; http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/lecti.html; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_World%27s_most_useless_stile%5E_-_geograph.org.uk_-_511583.jpg


Coin op.

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Verwendungszweck:       Unnützes Wissen von Neon – Ipad-App

Kann man mit Flipperautomaten reich werden?

Es gibt – so weit ich das sehe – folgende Möglichkeiten, um mit Flipperautomaten Geld zu verdienen:

a)                          Flipper-Automaten aufstellen. Schlechte Idee: Flipper sind sehr wartungsintensiv. Kaputte Schalter müssen getauscht werden, die Spielfläche muss geputzt werden, Plastikteile zerbrechen etc. Außerdem sprechen Flipperautomaten eher die ältere Generation an: Kids von heute werfen ihr Taschengeld lieber in Form von herunterladbaren Klingeltönen fürs Handy zum Fenster hinaus. Als Coin-Op(erator) kann man nicht wirklich reich werden.

b)                          Flipper-Ersatzteile verkaufen. Äußerst geringe Gewinnspanne. Selbstherstellen ist schlecht, da die Serien verhältnismäßig klein sind. Eventuell muss man beim Nachbauen auch Lizenzgebüren zahlen.

c)                          Selbst Flipper bauen. Viele haben es probiert, viele sind gescheitert. Nachdem Williams/Bally die Fabriken geschlossen und die Produktion von Flippern eingestellt hat, ist Gary Sterns Firma, Stern Pinball, der einzig überlebende Flipper-Hersteller. Ein Millionär namens Gene Cunningham hat wohl ein paar von den Williams Ersatzteillagern aufgekauft und eine Mini-Serie des Kult-Flippers Big Bang Bar neu aufgelegt (benannt nach der Bar in Hitchhiker’s Guide to the Galaxy von Douglas Adams). Sehr erfolgreich war er damit jedoch nicht. Und irgendein Australier versucht seit Jahren, Medieval Madness neu herauszubringen. Er wird es wohl niemals schaffen. Hat irgendwer dazu neuere Infos?

Hier noch ein Bild von einem weiteren meiner Favoriten: Indiana Jones – The Pinball Adventure (von Williams, 1993).

Ich mäandriere wieder.

Zurück zum Thema.

Eine weitere Voraussetzung für den Neuen Mann von Welt ist Wissen.

 

Wissen (von althochdeutsch wizzan; zur indogermanischen Perfektform *woida, „ich habe gesehen,“ somit auch „ich weiß“; von der idg. Wurzel *weid- leiten sich auch lateinisch videre, „sehen“ und Sanskrit veda, „Wissen“ ab) wird häufig unscharf als wahre, gerechtfertigte Meinung bestimmt.

Allerdings reicht das Wissen allein nicht aus – es muss auch angewandt werden.

Die Genießer der Renaissance hatten Freude am Wissen, indem sie sich einem ganzheitlichen Ansatz der Bildung verschrieben und sich vom Aberglauben des Mittelalters abkehrten. Wissen war in der Renaissance Statussymbol – auch, oder gerade, wenn es nicht angewandt wurde.

Erst im 18. Jahrhundert wurde Wissen zu einem politischen Instrument (z.B. in der Französischen Revolution) und dann auch zu einem wirtschaftlichen/utilitaristischen Instrument (z.B. in der Industriellen Revolution). Dies ging einher mit einer Abwertung des Trivialwissens, des sinnlosen Wissens um seiner selbst willen.

Schade, denn nichts ist jemals trivial.

Nichts.

Heute gilt leider immer noch, dass lediglich dasjenige Wissen gut ist, das Wirtschaftswachstum verheißt. Das wird dann auch hoch bezahlt.

Wissen, das lediglich das Geisteswachstum fördert, gilt als unnütz und Unnützes wird schlecht oder gar nicht bezahlt (Gansterer, 117).

Der Königsweg zum Erfolg liegt meines Erachtens im latenten, spontanen Wissen. Mit Charme vorgetragen – z.B. auf einer Party – dient dieses Wissen der Kommunikation und muss deshalb möglichst breit und möglichst tief gleichzeitig sein.

Es gibt nichts langweiligeres/beschämenderes, als wenn jemand auf einer Party mitten im Gespräch sagt: Ich weiß es zwar nicht, aber ich weiß, wo ich nachschauen muss.

Wie heißt die Hauptstadt der Mongolei?

Entweder man eignet sich Wissen auf die harte Tour an, also durch Primärquellen oder auf die – relativ leichte Tour – durch Sekundärquellen. Da gibt es so einiges an kompakten Wissensratgebern:

  • Bildung – Alles, was man wissen muss von Dietrich Schwanitz oder für lesefaule: die Sonderausgabe als Höredition auf 12 CDs.
  • Die andere Bildung: Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte von Ernst Peter Fischer
  • Allgemeinbildung XXL – Was jeder wissen muss von Matthias Edbauer
  • Duden – Was jeder wissen muss: 100 000 Tatsachen der Allgemeinbildung
  • Alles, was man nicht wissen muss: Das Lexikon der erstaunlichen Tatsachen von Andreas Ballenberger
  • Unnützes Wissen: 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergisst von NEON;

Ich bevorzuge die harte Tour, also durch selbstständiges Lesen und ausarbeiten von Primärliteratur, bzw. Primärerfahrung: Das geht tiefer, ist länger anhaltend und macht außerdem mehr Spaß.

Bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss werden durchschnittlich 0,45g Fett verbrannt – und ca. 250 verschiedene Bakterien sowie ca. 40.000 Parasiten ausgetauscht.

Foto von Matthew Mayer, 2005, original hier

P.S. Ulaanbaatar; 1.044.500 Einwohner, 39 % aller Einwohner der Mongolei..

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen; Gansterer, Der Neue Mann von Welt; http://de.wikipedia.org/wiki/Ulaanbaatar; http://de.wikipedia.org/wiki/Mongolei; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ulaanbaatar_train_station.jpg


Wilkommen in der Twilight Zone

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Wenn ich 1 Million Euro hätte, würde ich mir ein paar klassische Flipperautomaten zulegen: Medieval Madness, Attack from Mars und Monster Bash.

Doch dazu später.

Eine der wichtigsten charakterlichen Voraussetzungen für einen neuen Mann von Welt – und für einen erfolgreichen Mann von Welt – ist die Neugier.

Das Wort bezeichnet tatsächlich ein Verlangen, einen Drang, neues zu erfahren und bisher Verborgenes zu ent-decken (=auf-decken).

Bezieht sich die Neugier auf unterschiedliche Ereignisse, ist sie – eher abwertend – als Sensationslust zu verstehen und somit negativ bewertet: Hier dient sie einer primitiven emotionalen Bedürfnisbefriedigung, z.B. durch Neuigkeitenaustausch mit der Nachbarin.

Tritt diese primitive Variante in den Hintergrund und steht eine Art rationale Neugier im Vordergrund, bezeichnet man dies als Wissensdrang.

Ständige Neugier in diesem Sinne ist essentiel für den Erfolg:  Re-invent Yourself.

Damit ist nicht gemeint, fortwährend die Meinung zu ändern, je nachdem, wie es die Situation gerade verlangt. Vielmehr ist damit eine persönliche Veränderung und Weiterentwicklung (Evolution) gemeint, die es als konstanten Charakterzug anzunehmen und zu fördern gilt:

„Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will,“ sagte schon Galileo Galilei.

Die Welt ist ein Kuriositäten-Kabinett, in dem es ständig etwas Neues zu entdecken gibt.

Die Twilight Zone.

Und der Weg dorthin ist die eigene Vorstellungskraft:You unlock this door with the key of imagination.

Cool. Ich fühle schon die Kraft der Twilight Zone wirken und gehe gleich mal in den Keller und zocke eine Runde am Twilight Zone Flipper.

Twilight Zone kann quasi als Nachfolger zum meistverkauften Flipper der Welt – The Addams Family – gesehen werden. Für mich ist Twilight Zone die ultimative 90er Pinball Machine. Er hat alles, was ein richtiger Flipper braucht: Coole Gimmicks (ein Kaugummiautomat, der zu einem bestimmten Zeitpunkt einen 7er Multiball ausspuckt – inklusive einem weißen Ball, der aus NASA-Keramik gefertigt ist); coole Zitate (von Rod Serling, dem Erfinder der Twilight Zone himself); coole Musik (der Flipper spielt den Song Twilight Zone der holländischen Band Golden Earring); und, nicht zuletzt, ein cooles grafisches Design (auf dem Backglass ist Rod Serling abgebildet in einem Curiosity Shop; darin befinden sich lauter Kuriositäten aus der TV-Serie).

Wenn ich 1 Million Euro hätte, würde ich mir – mindestens – folgende drei klassischen Geräte aus den 90ern kaufen:

Attack from Mars

Monster Bash

Medieval Madness

Welches ist wohl der teuerste Flipper überhaupt?

Kann man mit Flipperautomaten reich werden?

Quelle: http://hem.bredband.net/b257182/tzquotes.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Neugier