Schlagwort-Archive: Rost

ein – aus

So, heute ist offiziell der letzte Tag des Projekts Mission 1 Million.

Der Kontostand befindet sich im mehrstelligen Bereich im Plus, mittlerweile sind die meisten meiner Bilder verkauft.

Der Publikumsfavorit der Ausstellung war übrigens – überraschender Weise – folgendes Bild:

Bei näherem Hinsehen: Einschusslöcher. Erstaunlich, wie viele verschiedene Vorstellungen von Spaß es gibt.

Entstanden ist das Bild letztes Jahr im Oktober. Ich streifte durch die Hinterhöfe unserer Stadt und entdeckte irgendwo eine weiße Tür – mit seltsamten Flecken drauf. Zuerst dachte ich, es sei eine Holztüre und die Maserung käme durch den abgeblätterten Lack zum Vorschein. Es stellte sich heraus, dass es sich um Einschusslöcher handelte, daumendicke Dellen in einer Feuerschutztüre. Und so wie ein Stein Wellen wirft, wenn er ins Wasser fällt, erzeugten die Kugeln beim Aufprall konzentrische Kreise im Metall – diese korrodierten unterschiedlich und erzeugten so eine Palette von Rosttönen.

Ein Ausstellungsbesucher, von Beruf Förster, also bestens vertraut mit Waffen aller Art, meinte, es müsse sich um eine alte Flinte handeln, mit der hier geschossen wurde: Ein großes Kaliber aber mit wenig Durchschlagskraft. Vielleicht ein Vorderlader. Alle anderen Schusswaffen würden kein solches Muster erzeugen können, große Kaliber hätten entweder gleich voll durchgeschlagen, kleine Kaliber hätten nicht solche Dellen und Formen hinterlassen. Interessantes Detail.

Fun Fact: Für die Ausstellung hatte ich das Bild ursprünglich schon aussortiert. Der Druck im Format 60x90cm erschien mir etwas zu langweilig und wenig aussagekräftig. Auf Isis ausdrücklichen Wunsch nahm ich es dennoch auf. Es erzielte den mit abstand höchsten Preis.

Was bleibt unterm Strich außer dem Kontostand?

Darüber werde ich in den nächsten Tagen in Ruhe nachdenken: Der Frühling ist da, und ich erinnere mich an so einige Stunden mäandrierender Recherche unter dem Strommasten hinter unserem Haus. Der Epilog der Mission 1 Million wird dann das abschließende Kapitel meiner Geschichte sein.

Jetzt mach ich mich auf den Weg zu Michis Nacht, wo schon die Band auf mich wartet. Von 18:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Das ist mal eine Ansage. Und ich habe Grund zum Feiern.


Das Ende

Kontostand:                  -2882,69

Ausgaben:                     00,00

Einnahmen:                  00,00

Verwendungszweck:       –

Nebenan. Der Maschendraht sagt: Nicht hier. Die Warnleuchte sagt: Nicht jetzt.

Der Zaun trennt das Alte vom Neuen.

Was ist besser?

Ist etwas besser?


Schluss:

A: IM ERDGESCHOSS. Durch die offene Tür ist die Lobby des Hochhauses sichtbar. Vor dem Haus sind Soldaten stationiert. Sie zünden eine Bombe, das Haus explodiert.

B: IM ERDGESCHOSS. Durch die offene Tür ist die Lobby des Hochhauses sichtbar. Auf der Straße vor dem Hochhaus regiert das Chaos. Feuer, Explosionen, Schreie. Das Hochhaus wird erschüttert, der Aufzug wackelt. Die Kamera fällt aus.

C: SICHERHEITSBEAMTER 1 kehrt die Kommunikationssituation um, er ruft Hilfe über Intercom.

IM AUFZUG. Ein normaler Passagier empfängt den Notruf.

Sicherheitsbeamter: „Kollege ist draußen, wurde bereits umgebracht. Die Zombies stürmen die Überwachungszentrale. Ich will nicht so enden wie sie. Ich bringe mich um!“

Passagier: „Erklären Sie mir, was passiert ist!“

Sicherheitsbeamter erzählt „seine“ Geschichte.

Passagier ruft per Handy Hilfe.

Polizei trifft beim Überwachungsraum ein, versucht, die Tür einzutreten.

IM ÜBERWACHUNGSRAUM. Der einzige Schnitt des Films schaltet in den Überwachungsraum. Polizei tritt Tür ein, Sicherheitsbeamter meint, es seien die Zombies.

Kurz bevor die Polizisten die Tür aufbrechen bringt sich der Sicherheitsbeamte um.

Schnitt in den Überwachungsraum.

Zu sehen sind ca. 12 Monitore der verschiedenen Überwachungskameras. Lauter normale, zivilisierte Leute, keine Zombies.

Am Schreibtisch: Der Sicherheitsbeamte, der Selbstmord begangen hat.

Enter: Polizisten mit Sicherheitsbeamten 2, der sich gerade Kaffee geholt hat. Er weiß auch nicht, was passiert ist, dass der andere ausgeflippt ist. Drogen.

FAZIT: Eigentlich alles normal, nur der SICHERHEITSBEAMTE war auf Drogen. Wo sind die her gekommen?

Er war kurz auf der Party im Restaurant und hat die Musiker (Drogenschmuggler) getroffen.

Du kannst nicht hinaus.


Situation 10

Kontostand:                  -2882,69

Ausgaben:                     00,00

Einnahmen:                  00,00

Verwendungszweck:       –

Und wieder.

Das Leben findet einen Weg.

Hoffnung.

 

Situation 10:

Umkehrung der Kommunikationssituation.

SECURITY 2 ist im Aufzug.

SICHERHEITSBEAMTER über Intercom: „Wir werden angegriffen. SICHERHEITSBEAMTER 2 ist gerade raus gegangen, wurde getötet.“

Schreie im Hintergrund.

SICHERHEITSBEAMTER beschreibt, was passiert. Türe verrammelt. Rauch unter der Türe. „Wir können nicht hinaus“

Sicherheitsbeamter flüchtet.

Mehr Schreie.

Stille.

Kein Weg hinaus?

Mittlerweile steht die Sonne schon hoch, ich kann den Himmel sehen.


Situation 9

Kontostand:                  -2882,69

Ausgaben:                     00,00

Einnahmen:                   00,00

Verwendungszweck:       –

Der Weg zurück.

Und eine Tür mit seltsamen Rostflecken.

Einschusslöcher.

Situation 9:

 

SECURITY 1 steigt nach oben auf das „Dach“ des Aufzugs.

SECURITY 2 bleibt im Aufzug.

Das ist die einzige Möglichkeit, wie man ohne Schlüssel in das Labor kommt.

Der Aufzug setzt sich in Bewegung und droht, den Mann zu zerquetschen.



Du kannst nicht hinaus.


Situiation 8

Kontostand:                  -2882,69

Ausgaben:                     00,00

Einnahmen:                   00,00

Verwendungszweck:       –

Jemand war vor mir hier und hat sein Revier markiert.

Situation 8:

 IM AUFZUG

2 WISSENSCHAFTLER wissen, was passiert ist.

Einer betätigt den Stopp-Schalter des Aufzugs. Sie diskutieren, wie man die Situation am besten vertuschen kann.

Problem: Das Virus verbreitet sich durch den Lüftungsschacht. Ein Gegenmittel ist bisher noch nicht bekannt.

Ein Wissenschaftler hält eine Karte mit einem potentiellen Verbreitungsmuster des Virus an die Aufzugtür und erklärt, dass die Welt vor einer Katastrophe steht.

Und wieder: Korrosion.

Unerwartetes Zeichen von Liebe an einem entlegenen Ort.