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Coin op.

Kontostand:                  -1050,91

Ausgaben:                     00,99

Einnahmen:                    00,00

Verwendungszweck:       Unnützes Wissen von Neon – Ipad-App

Kann man mit Flipperautomaten reich werden?

Es gibt – so weit ich das sehe – folgende Möglichkeiten, um mit Flipperautomaten Geld zu verdienen:

a)                          Flipper-Automaten aufstellen. Schlechte Idee: Flipper sind sehr wartungsintensiv. Kaputte Schalter müssen getauscht werden, die Spielfläche muss geputzt werden, Plastikteile zerbrechen etc. Außerdem sprechen Flipperautomaten eher die ältere Generation an: Kids von heute werfen ihr Taschengeld lieber in Form von herunterladbaren Klingeltönen fürs Handy zum Fenster hinaus. Als Coin-Op(erator) kann man nicht wirklich reich werden.

b)                          Flipper-Ersatzteile verkaufen. Äußerst geringe Gewinnspanne. Selbstherstellen ist schlecht, da die Serien verhältnismäßig klein sind. Eventuell muss man beim Nachbauen auch Lizenzgebüren zahlen.

c)                          Selbst Flipper bauen. Viele haben es probiert, viele sind gescheitert. Nachdem Williams/Bally die Fabriken geschlossen und die Produktion von Flippern eingestellt hat, ist Gary Sterns Firma, Stern Pinball, der einzig überlebende Flipper-Hersteller. Ein Millionär namens Gene Cunningham hat wohl ein paar von den Williams Ersatzteillagern aufgekauft und eine Mini-Serie des Kult-Flippers Big Bang Bar neu aufgelegt (benannt nach der Bar in Hitchhiker’s Guide to the Galaxy von Douglas Adams). Sehr erfolgreich war er damit jedoch nicht. Und irgendein Australier versucht seit Jahren, Medieval Madness neu herauszubringen. Er wird es wohl niemals schaffen. Hat irgendwer dazu neuere Infos?

Hier noch ein Bild von einem weiteren meiner Favoriten: Indiana Jones – The Pinball Adventure (von Williams, 1993).

Ich mäandriere wieder.

Zurück zum Thema.

Eine weitere Voraussetzung für den Neuen Mann von Welt ist Wissen.

 

Wissen (von althochdeutsch wizzan; zur indogermanischen Perfektform *woida, „ich habe gesehen,“ somit auch „ich weiß“; von der idg. Wurzel *weid- leiten sich auch lateinisch videre, „sehen“ und Sanskrit veda, „Wissen“ ab) wird häufig unscharf als wahre, gerechtfertigte Meinung bestimmt.

Allerdings reicht das Wissen allein nicht aus – es muss auch angewandt werden.

Die Genießer der Renaissance hatten Freude am Wissen, indem sie sich einem ganzheitlichen Ansatz der Bildung verschrieben und sich vom Aberglauben des Mittelalters abkehrten. Wissen war in der Renaissance Statussymbol – auch, oder gerade, wenn es nicht angewandt wurde.

Erst im 18. Jahrhundert wurde Wissen zu einem politischen Instrument (z.B. in der Französischen Revolution) und dann auch zu einem wirtschaftlichen/utilitaristischen Instrument (z.B. in der Industriellen Revolution). Dies ging einher mit einer Abwertung des Trivialwissens, des sinnlosen Wissens um seiner selbst willen.

Schade, denn nichts ist jemals trivial.

Nichts.

Heute gilt leider immer noch, dass lediglich dasjenige Wissen gut ist, das Wirtschaftswachstum verheißt. Das wird dann auch hoch bezahlt.

Wissen, das lediglich das Geisteswachstum fördert, gilt als unnütz und Unnützes wird schlecht oder gar nicht bezahlt (Gansterer, 117).

Der Königsweg zum Erfolg liegt meines Erachtens im latenten, spontanen Wissen. Mit Charme vorgetragen – z.B. auf einer Party – dient dieses Wissen der Kommunikation und muss deshalb möglichst breit und möglichst tief gleichzeitig sein.

Es gibt nichts langweiligeres/beschämenderes, als wenn jemand auf einer Party mitten im Gespräch sagt: Ich weiß es zwar nicht, aber ich weiß, wo ich nachschauen muss.

Wie heißt die Hauptstadt der Mongolei?

Entweder man eignet sich Wissen auf die harte Tour an, also durch Primärquellen oder auf die – relativ leichte Tour – durch Sekundärquellen. Da gibt es so einiges an kompakten Wissensratgebern:

  • Bildung – Alles, was man wissen muss von Dietrich Schwanitz oder für lesefaule: die Sonderausgabe als Höredition auf 12 CDs.
  • Die andere Bildung: Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte von Ernst Peter Fischer
  • Allgemeinbildung XXL – Was jeder wissen muss von Matthias Edbauer
  • Duden – Was jeder wissen muss: 100 000 Tatsachen der Allgemeinbildung
  • Alles, was man nicht wissen muss: Das Lexikon der erstaunlichen Tatsachen von Andreas Ballenberger
  • Unnützes Wissen: 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergisst von NEON;

Ich bevorzuge die harte Tour, also durch selbstständiges Lesen und ausarbeiten von Primärliteratur, bzw. Primärerfahrung: Das geht tiefer, ist länger anhaltend und macht außerdem mehr Spaß.

Bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss werden durchschnittlich 0,45g Fett verbrannt – und ca. 250 verschiedene Bakterien sowie ca. 40.000 Parasiten ausgetauscht.

Foto von Matthew Mayer, 2005, original hier

P.S. Ulaanbaatar; 1.044.500 Einwohner, 39 % aller Einwohner der Mongolei..

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen; Gansterer, Der Neue Mann von Welt; http://de.wikipedia.org/wiki/Ulaanbaatar; http://de.wikipedia.org/wiki/Mongolei; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ulaanbaatar_train_station.jpg