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Grenznutzen

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Geld macht glücklich, fand der Psychologen Silvester Poppelreuter in einer Studie heraus. Hätte er einfach mich gefragt, hätte er sich die Studie sparen und woanders investieren können.

Natürlich, Geld allein macht nicht glücklich, das müsste jedem klar sein, der die Geschichte vom König Midas kennt. Wirklich glücklich machen nur Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann: Liebe, Gesundheit, Harmonie, Friede. Deshalb sind reiche Menschen auch nicht zwangsläufig zufriedener als arme.

Andererseits, das soll man mal den Menschen erzählen, die wirklich nichts haben. Der einsame Fischer auf Bali ist nicht unbedingt der glücklichste Mensch der Welt, das ist lediglich der Mythos der Wohlhabenden, mit dem sie ihren eigenen Reichtum rechtfertigen wollen: Wir haben zwar mehr Geld als die Leute in armen Ländern, dafür sind sie aber glücklicher (Foto: Diese Fische machen nicht glücklich – es sind nämlich keine Fische, sondern Säugetiere. Außerdem wird man von ihnen nicht satt 😉 ).

Grundsätzlich gilt: Wer weniger Geld hat, der ist weniger glücklich.

Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, dann schlägt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens zu: Dieses Gesetz – auch Sättigungsgesetz – besagt folgendes: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“

Einfacher ausgedrückt: Konsum unterliegt einer gewissen Sättigung,  zunehmender Konsum bringt irgendwann einen immer geringeren Zusatznutzen (Grenznutzen). Noch einfacher: Die erste Million macht glücklich, die zehnte nicht mehr so sehr – ein gewisser Abnutzungseffekt tritt ein. Oder Langeweile?

Nimmt man Geld an sich zu ernst, so sorgt es lediglich im direkten Vergleich mit den Nachbarn für milde Euphorie, und auch nur dann, wenn man wirklich mehr hat als diese. Andernfalls, und das ist wohl die Regel, flaut die Euphorie sehr schnell ab.

Betrachtet man jedoch Geld ganz entspannt und nicht als Wert an sich, sondern als Zwischenschritt, um bestimmte Ziele zu erreichen, dann macht Geld doch glücklich. Mit Freunden weggehen macht mehr Spaß, wenn man Geld hat, um sich ein Bier zu kaufen. Musik macht mehr Spaß, wenn sie gekauft ist und nicht illegal herunter geladen. Bücher kosten Geld, genauso wie mein Internetzugang, mit dem ich meine permanente Neugier befriedige. (übrigens: Neugier – lateinisch novarum rerum cupidus in der Bedeutung auf Neues begierig – ist das als ein Reiz auftretende Verlangen, Neues zu erfahren und insbesondere Verborgenes kennenzulernen: Seit jeher machen Menschen die Erfahrung, dass die Erkundung von Neuem oft mit Gefahr verbunden ist, aber auch Chancen eröffnet (laut Wikipedia).

Zu erwähnen bleibt, dass ich die schönsten Glücksmomente meist fernab jeden Konsums gefunden habe.

Memo an mich selbst: Bei Gelegenheit eine Wunschliste schreiben.