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Positives „Denken“

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Die Bücher des Positiven Denkens haben eines gemeinsam:

Sie wollen den Leser dazu bringen, unumstößlich an sich selbst zu glauben. Dies soll mehr oder weniger unreflektiert geschehen.

Von Denken kann hier keine Rede sein, eher von Gehirnwäsche.

Foto: Jan Derk

Diese Bücher suggerieren, dass es wirklich jeder schaffen kann, Erfolg zu haben, bzw. reich zu werden. Ungeachtet des persönlichen Backgrounds. Dies ist eine glatte Lüge. Es besteht ein Unterschied zwischen Selbstwertgefühl und gnadenloser Selbstüberschätzung. Ein positives Selbstwertgefühl ist notwendig, um erfolgreich zu sein. Selbstüberschätzung im Sinne von „Ich kann alles schaffen, wenn ich nur daran glaube“ ist meistens hinderlich. Wichtiger ist es, zu einer gesunden Selbsteinschätzung zu kommen und die eigenen Schwächen und Stärken zu erkennen und diese auszunutzen lernen. Und dazu ist wiederum Intelligenz gefragt: emotionale Intelligenz – oder Intuition.

Unbestritten gibt es Leute, die erfolgreich geworden sind ohne jegliche Höhere Bildung, ohne Abitur, ohne Hochschulabschluss. Diese Leute besitzen ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz. Sie kennen die eigenen Schwächen und wissen damit umzugehen. Sie erkennen die eigenen Stärken und bauen diese aus. Dies geschieht meistens nicht auf einer bewussten Ebene, wie uns die vielen Autobiografien erfolgreicher Menschen suggerieren, sondern auf einer unbewussten Ebene. Richard Branson tat, was ihm Spaß machte und wurde zum Erfolgreichen Boss der Virgin Group. Zuvor hatte er mit Dyslexie zu kämpfen, hatte die Schule abgebrochen und war sogar straffällig geworden. Trotzdem wurde er Milliardär. Intuitiv hatte er sich für die richtigen Dinge interessiert (Musik), das getan, was ihm Freude gemacht hat und diese emotionale Intelligenz dann gepaart mit knallhartem, analytischem Sachverstand. Für ihn eine Erfolgsformel. Für andere nur bedingt reproduzierbar.

Die Kombination eines hohen Maßes intrinsischer Motivation und kompetente Fachkräfte ließ ihn Rekorde brechen: Atlantik- und Pazifiküberquerungen in einem Heißluftballon, finanzielle Rekorde.

Insofern haben Napoleon Hill und Fred Gratzon recht: Man ist am besten in Dingen, bei denen die die intrinsische Motivation (d.h. das Bestreben, eine Sache voll und ganz zu beherrschen, einfach um der Sache Willen) sehr hoch ist. Das Handeln deckt sich hier völlig mit der eigenen Auffassung. Man spricht hier auch von selbstbestimmtem Verhalten. Mit dieser Art der Motivation ein her gehen Neugier und Spontaneität. Externe Anreize wie Geld oder Belohnung – oder auch Drohungen – sind kontraproduktiv, die ursprüngliche sehr hohe Motivation nimmt ab.

Die Motivationsveranstaltungen der Motivation-Coaches hingegen wirken wie extrinsische Motivationen, Misserfolg ist hier vorprogrammiert: Handlungen treten nicht spontan auf, sondern erst dadurch, dass sie von außen – von einem Motivations-Coach – initiiert werden. Die Botschaft, die der Coach sendet, lautet nur vordergründig „du kannst es schaffen“ eigentlich gemeint ist „du willst es schaffen“, bzw. „wenn du dazugehören willst, musst du es schaffen wollen“. Und du musst nicht nur nach Macht, Einfluss und Geld streben wollen, sondern auch den damit verbundenen Statussymbolen hinterher jagen wollen. Erst dann bis du in unserer Gesellschaft anerkannt.

Die Anzahl der Seminare, die man besucht hat, die vielen Motivationsbücher, die im Regal stehen, die CDs, die man gehört hat bilden dabei die Grundlage für eine gewisse Rangliste. Unabhängig vom tatsächlichen Erfolg wirken sie wie positive Bekräftigungen, die einen bestärken, dass man auf dem richtigen Weg ist und verleihen den Anschein einer gewissen gesellschaftlichen Sicherheit.

Das Paradoxon: Wenn man diesen Teufelskreis einmal durchschaut hat – intrinsische Motivation (Streben nach Erfolg), in die nachträglich eine extrinsische Komponente (du musst streben nach Erfolg) eingeführt wurde – unterminiert dies das Gefühl der Selbstbestimmung. (siehe auch den Wikipedia-Eintrag zu Edward L. Deci und Richard M. Ryans Zwei-Phasen-Modell der Motivation).

Meine Jedi-Kräfte hatten mich tatsächlich gewarnt, als ich an dem Motivationskongress teilgenommen hatte. Ich konnte die Zeichen nur nicht deuten:

Vor mir stand ein selbsternannter „Meister“ (zugegeben: Der Erfolg gibt ihm Recht), der seinen Zuhörern eintrichtert, dass sie motiviert sein müssen. Wenn sie nicht motiviert sind, sind sie

a) selbst schuld und

b) Verlierer.

So viel zur Selbstbestimmung in der Motivation. Ich werde mich demnächst nach etwas bodenständigerer Literatur umsehen.

„No more training do you require. Already know you that which you need.” ―Yoda zu Luke Skywalker in Die Rückkehr der Jedi Ritter

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation#Intrinsische_und_extrinsische_Motivation_.28Zwei-Faktoren-Modell.29); http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brain_coral.jpg


alles ist besser

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Hab noch nicht wirklich ALLES erreicht. Vielleicht sollte ich doch zumindest das Buch fertig lesen.

Später.

Heute den halben Tag mit Lesen verbracht. Trotz der 220 Seiten liest sich Gratzons Buch recht schnell, die Schriftgröße und Zeilenabstand sind groß, es finden sich viele nette Cartoons auf den Seiten, aber auch viel, viel leerer Raum (also „nichts“ im Sinne des Buches).

Er verspricht, das Geheimnis des Erfolgs nicht zu verraten – es sei viel spannender, wenn man selbst drauf kommt!

Ich lese weiter.

Und weiter.

Und weiter.

Aaaargh! Sag’s mir, Fred Gratzon, sofort! In diesem Buch steckt jedenfalls nicht mal ein klitzekleiner Hinweis darauf!

Eines steht zumindest fest. Fred Gratzon hat sein Alleinstellungsmerkmal. Anders als alle anderen Erfolgsbücher, sagt er, dass nicht Anpacken das Gebot der Stunde ist, sondern Entspannen: „Es ist ein Naturgesetz, dass der leichte Weg schnellere Ergebnisse zeigt als der mühsame.“

Gratzon bezeichnet sich selbst als „The most unemployable Man on Earth“ (http://gratzon.com/fred/biography.htm), was ihn schon mal sympathisch macht. Entschleunigung macht sich auch in seiner Biografie breit:

Ich bin faul, anti-autoritär. Ich habe eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, ein noch kürzeres Gedächtnis und keinen Intellekt. Ich habe keinerlei vermarktbare Fähigkeiten und verachte Routine. Ich hatte keinen Job länger als zwei Monate und ich bin eine von den fünf Personen (wenn überhaupt), die es in der ganzen Geschichte der Vereinigten Staaten geschafft haben, aus dem Staatsdienst entlassen zu werden. Glücklicherweise sind dies die idealen Voraussetzungen für einen Entrepreneur.

Ich erinnere mich an den – äußerst entschleunigten – Anfang des Millionenprojektes, wo ich mit Lukas zusammen Tage damit verbrachte, in der Sonne zu sitzen und den Kindern beim Spielen zuzusehen. Ein neuer Ansatz, ein neuer Weg, das gleiche Ziel. Fred Gratzon wird weiterhin beschrieben als archetypischer Tofu-essender, gefühlsbetonter, bäumeumarmender, biologisch ernährter, Yoga praktizierender, New Age, rock-o-phonisch, Kind der Sechziger, Autor, Entrepreneur und seit 1968 enthusiastischer Anhänger der Transzendentalen Meditation, der nach Iowa transplantiert wurde und dennoch ein leidender (sic!) und trotzdem immer hoffnungsvoller Philadelphia-Sportfan ist.

Dementsprechend ist The Lazy Way to Success auch eher eine Art Hippie-Philosophiebuch. Wobei Gratzons Philosophie die ist, spielerisch an die Dinge heranzugehen und sie mehr aus Spaß an der Freude zu tun statt aus ehernem Pflichtgefühl. Nur so lässt sich eine persönliche Erfolgsstrategie entwickeln. Diese Philosophie kann jeder lernen.

Im Gegensatz zu den Erfolgsratgebern, die ich bisher gelesen habe, ist Gratzons Buch amüsant und entspannend. Das ist auch der Sinn, der dahinter steckt: Erfolg hat, wer gute Ideen hat, und gute Ideen hat man nicht unter Stress und Anspannung.

D’accord. Insofern liege ich auf einer Wellenlänge mit Fred.

Anstrengend allerdings sind seine penetranten Hinweise auf die Transzendentale Meditation – irgendwann habe ich es allerdings geschafft, sie auszublenden. Ob das im Sinne des Autors ist?
Ich bin schon gespannt, was Isi und Orell sagen, wenn ich ihnen erkläre, dass ich in Zukunft weniger an meinem Projekt arbeiten werde, um die Million zu verdienen. Ich werde beim allgemeinen Nichtstun meinen Blick fürs Wesentliche schärfen.

Nach langer Zeit ist mal wieder ein Yoda-Zitat fällig: „You must learn to let go everything you fear to lose.” Fred Gratzon war wohl ein Padawan.

Aber irgendwann werde ich wieder von der Dunklen Seite verführt (sprich: meinem unerschütterlichen Zynismus). Bei aller Philosophie ist das einzige, was Fred Gratzon auf über 200 Seiten macht, den Begriff Arbeit umzudefinieren (leider greifen bei Gratzons philosphischer Betrachtung von Arbeit die herkömmlichen Definitionen des Begriffs nicht): Anstatt eine Arbeit zu erledigen, die keinen Spaß macht, bei der man unzufrieden ist, die frustriert, die man nicht gerne macht, die Stress verursacht, soll man lieber Arbeit erledigen, die man gerne tut, die Freude bringt, Spaß macht und zu der man sich berufen fühlt. Dann ist das auch keine Arbeit, sondern Spaß:

Spaß ist eine im Deutschen seit dem 16./17. Jahrhundert belegte Substantivbildung aus dem italienischen spasso (Zerstreuung, Zeitvertreib, Vergnügen). Das Wort wurde, angelehnt an das italienische Original, zunächst auch als Spasso geschrieben. Heute wird mit etwas macht Spaß eine Tätigkeit beschrieben, die gerne gemacht wird, die Freude bereitet. (Wikipedia)

Gratzon schlägt also gewissermaßen einen philosophischen Haken. Denn meistens ist vor den Erfolg tatsächlich der Fleiß gesetzt: Wer Musik machen will, so dass es Spaß macht, muss vorher fleißig seine Skalen üben, anders schafft man es einfach nicht. Das ist die Arbeit, die dahinter steckt im eigentlichen Sinne. Und nun muss man es einfach schaffen, an dieser Arbeit Spaß zu haben. Sehr einfach. Gratzon sagt diesbezüglich: „Wenn jemand der Erfolg hat, behauptet, dies sei durch harte Arbeit entstanden, so stimmt das nicht, er hatte einfach Spaß dabei.“ Wie jeder weiß, der ein Instrument gelernt hat, hält sich bisweilen der Spaß beim Üben in Grenzen.

Was immer Sie mit Liebe und Begeisterung anpacken, wird sie auf Dauer auch finanziell nicht enttäuschen.“ Sagt Gratzon, und zitiert eine wissenschaftliche Studie, in der (wieder einmal) 20 Jahre lang die Lebensläufe verschiedener Personen untersucht werden, mit der Erkenntnis, dass nur diejenigen es zum Millionär schafften, die voll und ganz in ihrer Tätigkeit aufgingen. Dementsprechend rät Gratzon:

Tun Sie das, was Sie wirklich fasziniert, und das nötige Geld wird kommen. Aber nicht nur finanziell werden Sie damit erfolgreicvh sein. Sie werden auch an Macht und Einfluss gewinnen. Und ganz nebenbei eine faszinierende Persönlichkeit werden.“ (S. 68)

Ui. Da freu ich mich schon drauf. Ich werde eine faszinierende Persönlichkeit. Und wieder wird die Macht erwähnt.

Um Erfolgreich zu sein, ist es nicht nötig, zu leiden. Mutter Natur will ihre Kinder nicht leiden sehen. Wir merken, was Mutter Natur für uns im Sinn hat, wenn wir glücklich sind – dann stimmt die Richtung. Oder anders ausgedrückt: Wir müssen etwas finden, das uns glücklich macht, dann sind/werden wir erfolgreich. Gratzon zitiert den amerikanischen Kulturwissenschaftler Joseph Campbell, der sagt „Follow your bliss“, tu, was dich glücklich macht.

Wenn man das schafft, dann erreicht man den so genannten flow das völlige Aufgehen in einer Tätigkeit, quasi das Erlangen einer höheren Bewusstseinsebene.

Man befindet sich auf dem richtigen Weg, wenn einem die Tätigkeit, die man ausübt Freude bereitet und sie sich natürlich, leicht und gut anfühlt (S. 77). Die Tätigkeit soll von Bedeutung sein und das Leben mit Sinn und Leidenschaft erfüllen. Bei der Auswahl der Tätigkeit soll man darauf achten, was man besonders gut kann, was einem leicht fällt, was einen so begeistert, dass man gar nicht mehr aufhören kann, wo man sich gerne engagiert und wo man fühlt, dass man nützlich ist und gebraucht wird (S. 77).

Hier liege ich tatsächlich auf einer Wellenlänge mit Gratzon: Ich kultiviere das Ausprobieren verschiedener Ideen und das Schreiben darüber. Ob ich damit tatsächlich Erfolg habe, ist mir im Augenblick egal. Ich befinde mich im Flow 🙂

Eine Art Gipfelerlebnis, das es nach Gratzon zu kultivieren gilt, ein Erlebnis von Fließen und Schweben, von Einheit und müheloser Intensität. Der Scheitelpunkt der Gefühle.

Bedauerlicherweise hält dieser Fluss des Geschehens nicht lange an.

Ich habe Hunger.

Ich brauche Kaffee.

Um den Flow zu erreichen, gibt Gratzon einen „Wegweiser zur Perfektion“ (S. 96):

Nur wenn wir loslassen und uns nicht an das Ziel unseres Handelns klammern, können wir ein reibungsloser Kanal werden für jene größere Kraft, die uns von Natur aus durchfließen will. Unser persönliches Tun verschmilzt mit dem kosmischen Zweck. Wir reihen uns ein in den universellen Fluss des Wachstums.“ (S. 97)

Wiederum anders ausgedrückt – allerdings nicht unbedingt verständlicher – sagt es unser kleiner grüner außerirdischer Freund mit den spitzen Ohren:

And well you should not! For my ally is the Force. And a powerful ally it is. Life creates it, makes it grow. Its energy surrounds us… and binds us. Luminous beings are we, not this… [nudging Luke’s arm] crude matter! You must feel the Force around you. Here, between you, me, the tree, the rock… everywhere! Even between the land and the ship.

Abschließend wird Gratzon so richtig esoterisch (bisher war das nur Kinderfasching): Er empfiehlt als die leichteste Methode nichts zu tun und dennoch alles zu erreichen die Transzendentale Meditation. Wikipedia klärt, was es damit auf sich hat:

Transzendentale Meditation (TM) ist eine Meditationstechnik, die seit 1957 durch eine von dem Inder Maharishi Mahesh Yogi gegründete Organisation gelehrt und propagiert wird. Neben der Meditationstechnik (TM), die kostenpflichtig gelehrt wird und deren Name von der Organisation markenrechtlich geschützt ist, bietet die Organisation weitere Techniken an, wie das „Yogische Fliegen“. Umfassende wirtschaftliche Aktivitäten gibt es zudem im Bereich Ayurveda.

Eine herbe Enttäuschung: Für kurze Zeit hat mich Gratzon tatsächlich dran gekriegt. Ich bin ja so naiv! Ich habe tatsächlich die 212 Seiten gelesen in der Meinung, hier den Schlüssel zu meinem Erfolg zu finden. Was ich allerdings fand, war das Geheimnis von Gratzons Erfolg: Er propagiert eine Meditationsmethode, die KOSTENPFLICHTIG ist. Und die Organisation finanziert sich durch diese kostenpflichtigen Seminare und durch die Vermarktung von modischen Esoterikprodukten, deren Wirkung bestenfalls umstritten ist.

Gratzon ist anscheinend doch nicht der nette, naive Hippie, als der er sich auf seiner Internetseite darstellt.

Fazit: Ich hätte die 20,00€ lieber nicht investiert – oder in Brian Tracys Wohlstand. Tracy scheint mir ehrlicher und konsequenter zu sein: Geld ist Erfolg. Kein Wenn und Aber. Keine halbherzigen und doch gebrochenen Hippie-Wahrheiten.

Meine Hippie-Seele ruft Verrat.

Zum Glück war ich nie wirklich ein Hippie.

Aus Protest suche ich nach „alles“ und finde folgendes Bild (Titel: Love Shadows Everything).

Foto: Nina Matthews Sydney , Australia

Na, das ist doch was. Aussagekräftiger geht’s wohl kaum.

Keine falsche Philosophie.

Nur Liebe.

Foto: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Love_shadows_everything.jpg


Vermeide harte Arbeit?

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Habe das Vorwort von Fred Gratzon gelesen. Er schreibt:

  • Harte Arbeit ist nicht die Voraussetzung für Erfolg.
  • Im Gegenteil: Harte Arbeit hat nichts, aber rein gar nichts mit Erfolg zu tun.
  • Sollten harte Arbeit und Erfolg wider Erwarten einmal zusammenfallen, dann ist das purer Zufall und hat sicherlich nichts mit Ursache und Wirkung zu tun. (S. 16)

Oho.

Da will doch tatsächlich jemand meine ganze Motivation, Erfolg zu haben, untergraben. Die bisherigen Bücher – Biografien und Selbsthillfe-Bücher – sind alle davon ausgegangen, dass man unbedingt hart arbeiten muss, wenn man Erfolg haben will. Donald Trump hat das getan. Richard Branson auch. Sogar Napoleon Hill. Und wenn man Brian Tracys Veröffentlichungsliste ansieht, 569 Bücher haben sich nicht von allein paraphrasiert geschrieben.

Provokant, provokant.

Gratzon schreibt, dass harte Arbeit sogar umgekehrt proportional zum Erfolg ist. Der beste Weg zum Erfolg liegt darin, Arbeit zu vermeiden (S. 17).

Habe beschlossen, erst einmal nichts zu tun. Ich bin ja für alles offen. Wenn’s funktioniert.

Später. Bandprobe.

Hab doch was getan.

Die anderen scheinen nicht begeistert von meiner neuen Strategie.


Entspannung durch Ylang-Ylang

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Heute im Buchladen.

Konnte nicht widerstehen: The Lazy Way to Success: Ohne Anstrengung ALLES erreichen von Fred Gratzon, Lawrence Sheaff und Michael Larrass (Kamphausen, 15. März 2004) 220 Seiten, 20€

Das ALLES im Titel ist tatsächlich gesperrt gedruckt. Und lustige Bilder sind auch noch drin.

Das nenn ich mal motivierend!

„Warnung! Der Inhalt dieses Buches kann Ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen. Sollte das hier dargestellte Wissen allgemein angewandt werden, kann dies zu unkontrollierbaren Ausbrüchen von Wohlstand, Gesundheit und Glück führen.“

Gratzon weiß schon, wie man mich kriegt. Wenn man mir einen großen roten Knopf zeigt, an dem ein Schild hängt mit „Achtung! Gefahr! Nicht drücken!“, bin ich der erste, der ihn drückt.

 

Ein Gegenentwurf zu Brian Tracy?

Faulheit vs. Harte Arbeit?

Schon die Einleitung ist betitelt mit „Der stumpfsinnige Mythos vom Erfolg durch Arbeit“. Sehr gefällig.

In Anlehnung an Brian Tracys Flight Plan findet sich als Bildunterschrift der ersten Karikatur (ein Mann, der in einer Hängematte fliegt) der Text

„Hier spricht Ihr Flugkapitän. Entspannen Sie sich und genießen Sie den Flug. Sie werden sehen, dass der leichteste Weg zum Erfolg immer auch der beste ist.“ (S. 15)

Lesen in der Badewanne ist super. Ich nehme ich ein Entspannungsbad (Palmolive Aroma Therapy Absolute Relax Pflegebad mit ätherischem Öl von Ylang Ylang und Iris Extrakt). Keine Ahnung, was Ylang Ylang ist, also schnell noch bei Wikipedia recherchiert, während das Badewasser einläuft:

Ylang-Ylang (Cananga odorata) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Annonengewächse (Annonaceae).

Der Name wird sowohl für die ganze Pflanze als auch für die Blüten verwendet. Ylang-Ylang bedeutet auf Malaysisch „Blume der Blumen“. Ylang-Ylang stammt ursprünglich von den Philippinen und aus Indonesien.

Aus den großen Blüten, die nur einmal im Jahr am frühen Morgen geerntet und sofort verarbeitet werden müssen, gewinnt man das ätherische Ylang-Ylang-Öl. In Asien finden Blüten und Öl auch Anwendung in der Volksmedizin. Das Holz eignet sich zum Bau von kleinen Booten, Trommeln, Hausgeräten und Kisten sowie zum Schnitzen.

Wozu das Öl gut sein soll, weiß ich immer noch nicht. Aber wenigstens lässt sich aus dem Holz eine Kiste bauen. Oder eine Trommel. Kann also gar nicht so verkehrt sein.

Ah. Heißes Wasser.

Mit Schaum.

Nachtrag zu Esperanto: Wie mich Stefan.RRR aufmerksam machte (am18.05.), heißt Million auf Esperanto milliono.

In Berlin gibt es seit 1991 sogar einen Esperantoplatz. Mittlerweile sprechen Esperanto etwa 1 milliono Menschen 😉

Quelle: http://berlin.kauperts.de/Strassen/Esperantoplatz-12055-Berlin